Das Projekt

Ein kurzer Überblick…

Seit 2010 arbeitet das Zentrum für Arbeit in Leer/Ostfriesland mit dem Erinnerungszentrum Kamp Westerbork grenzübergreifend zusammen. Junge langzeitarbeitslose Menschen aus dem Landkreis Leer waren bereits mit Aufbauarbeiten der historischen Baracke betraut, in der unter anderem Anne Frank während ihrer Zeit im Durchgangslager untergebracht war. Aus fachlicher Sicht betreut der Bildungsträger Arbeitskreis Schule Rhauderfehn diese und weitere Arbeiten in Westerbork.

Das Projekt „Auf dem Weg von Anne Frank“ ist die konsequente Weiterführung dieser Zusammenarbeit des Landkreises Leer mit dem Arbeitskreis Schule sowie der niederländischen Gemeinde Oldambt und dem Erinnerungszentrum Kamp Westerbork. Gemeinsam hatten sich die niederländischen und deutschen Projektpartner das Ziel gesetzt, die Geschichte um die Deportation der Juden während des Zweiten Weltkriegs aktiv aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit nachhaltig zur Verfügung zu stellen.

Insgesamt bestand das Projekt aus vier Teilen, die innerhalb der fast dreijährigen Laufzeit bis zum 30. April 2015 realisiert wurden.

Grafik Projektübersicht in 4 Phasen

1. Restaurierung der „102.000 Steine“
Auf dem Gelände des ehemaligen Durchgangslagers in Westerbork restaurierten deutsche und niederländische ehemals langzeitarbeitslose Menschen das Monument „De 102.000 steenen“. Bis Ende Juni 2014 wurden von den acht deutschen und fünf niederländischen Teilnehmern bereits 92.190 Steine restauriert. Am 8. Dezember 2014 wurden die Arbeiten offiziell erfolgreich beendet. Die Reaktionen der Besucher und Besucherinnen des Außengeländes von Kamp Westerbork sind positiv.

2. Zeitzeugenbefragung>
Zeitzeugen, welche die Deportationen der Menschen aus dem Lager Westerbork in Richtung der Konzentrationslager erlebten, erzählen vor der Kamera über die Geschehnisse vergangener Tage und ihre damit verbundene persönliche Geschichte. Die Aufnahmen der Zeitzeugen sind auf der Internetseite „AufdemWegvonAnneFrank“ in deutscher, niederländischer und englischer Sprache zu finden. Des Weiteren sind alle Interviews im Originalton über You Tube interaktiv aufrufbar und entweder in deutscher oder niederländischer Sprache schriftlich hinterlegt. Zudem wurde in enger Zusammenarbeit mit Schülern und Schülerinnen vom Teletta-Groß-Gymnasium Leer unter der Leitung von Frau Lax  die Broschüre „Spurensuche entlang der Gleise“ erstellt und der Öffentlichkeit im Oktober bei einem Pressetermin präsentiert. In dieser Broschüre werden unter anderen  Interviews von Zeitzeugen dokumentiert, die die Deportationszüge beobachtet haben. Die Broschüre wurde in einer Auflage von 3000 Stück gedruckt und an Schulen und Institutionen im Landkreis Leer verteilt. Die Recherche und Dokumentation von Fundstücken „Stille Zeugen“ innerhalb der Region ist zudem Teil der Zeitzeugenbefragung.

3. Ausstellungen
Ausstellungen auf deutscher sowie niederländischer Seite schufen eine visuelle und interaktive Verbindung zu den Zeitzeugen, die im Rahmen des Projekts interviewt wurden und über ihre persönlichen Erlebnisse und die Deportationszüge berichten. Die Ausstellungstermine und Ausstellungsorte waren auf der Internetseite „AufdemWegvonAnneFrank“ zu finden. Bei den Ausstellungen wurden auch Skulpturen der Bürgerarbeiterin Doris Ricci gezeigt, die sie aufgrund ihrer Tätigkeit bei den Renovierungsarbeiten an den 102.000 Steinen  angefertigt hat und die verschiedenste Motive der Judenverfolgung darstellen.

4. Bahnmarkierungen
Installationen entlang der ehemaligen Bahnstrecke von Westerbork in die Konzentrationslager sollen öffentlich an die historischen Ereignisse erinnern. Auf deutscher und auf niederländischer Seite wurden Mahnmale entlang der Gleise installiert, die an die historischen Ereignisse erinnern. Am 18. März 2015 wurden die Mahnmale in Weener, Leer und Bunde der Öffentlichkeit präsentiert. Am 02. April 2015 wurden die Stelen in Winschoten, Zuidbroek, Nieuweschans und Hoogezand/Sappemeer enthüllt.

Unterstützt durch


Das Projekt "Auf dem Weg von Anne Frank" ist abgeschlossen.
Diese Webseite dokumentiert die Projektarbeit und präsentiert die Ergebnisse der Öffentlichkeit.